Hallo,
PISA und kein Ende. Und gleich schon wieder Polemik:
Wer längere Texte verstehen kann, mit abstrakten und kontraintuitiven Konzepten umgehen und aufgrund von impliziten Hinweisen in Bezug auf Inhalt oder Informationsquelle zwischen Fakten und Meinungen unterscheiden kann, der gehört zu den Leistungsstarken (Schülern), 8% des getesteten Jahrgangs und sogar über dem PISA-Schnitt von 7%. Die können sich weiter unten den Auszug der deutschen Ergebnisse aber ansehen und sicher auch verstehen. Ansonsten gilt:
Wer das Pech hat,
- in einem prekären Haushalt ("niedriger sozioökonomischer Status") aufzuwachsen,
- an einer Schule häufigen Unterrichtsausfall hat,
- auch weil es sich nicht Schloss Salem handelt (
hier schon mal der Tagesschülertarif ohne Internat -
aber bestimmt mit Internet...),
- schlechten Unterricht vermittelt bekommt,
- auch weil der Overhead-Projektor mal wieder kein Licht hat,
- oder unter die Sonstigen fällt, die keinen Elite-Abschluss erhalten werden,
der/die sollte sich den Bericht eventuell ersparen.
Was nützt das Wissen darüber, wenn sich nichts ändert ?Die Testergebnisse verstehen ist das eine, aber Schlussfolgerungen ziehen und diese dann auch konsequent umsetzen, ist etwas anderes.
PISA ist leider nur ein Indikator, der anzeigt, wie wenig der Gesellschaft ihre eigenen Nachfolge-Generationen scheinbar wert sind.
Der
DAK Kinder- und Jugendreport gibt ebenfalls deutliche Signale in diese Richtung mit steigenden Neuerkrankungsraten von Depressionen, Angststörungen und Essstörungen, hauptsächlich bei jugendlichen Mädchen im Alter von 15 bis 17 Jahren. Selbstredent gilt auch hier, dass nur die Mädchen die Chance einer Diagnose erhalten, die aus Familien mit "hohem sozioökonomischem Status" stammen...
Welche weiteren Auswirkungen vom aktuellen Krisenbarometer zu erwarten sind, erschließt sich jetzt noch nicht. Aber auf die Kinder- und Jugendverbandsarbeit warten auch im Jahr 2024 neue Herausforderungen.
Viele Grüße aus der Geschäftsstelle