KJP-Kürzung für 2024 ?

Der im Juli 2023 vorgelegte Regierungsentwurf für den Haushalt 2024 hat große Irritationen und Sorgen in der Jugendhilfe und Jugendarbeit auf Bundesebene ausgelöst. Statt für eine bedarfsgerechte Ausstattung zu sorgen, wie es zwischen den Koalitionspartnern im Koalitionsvertrag vereinbart wurde, sieht der Regierungsentwurf eine drastische Kürzung der KJP-Mittel um rund 44,6 Mio. Euro (18,6 Prozent) vor.

Der Kinder- und Jugendplan (KJP) ist das zentrale Förderinstrument der Kinder- und Jugendhilfe auf Bundesebene. Die Jugendverbandsarbeit auf Bundeseben wird aus diesen Mitteln finanziert, aber auch Freiwilligendienste oder Jugendmigrationsdienste.

Einer Bedarfsanalyse zufolge wäre eine Aufstockung für den Kinder- und Jugendplan i. H. v. 70 Mio. Euro für das Jahr 2024 notwendig. Eine Beibehaltung des Status quo (KJP-Volumen in 2023: 239 Mio. Euro) würde jetzt schon in Anbetracht der massiv steigenden Kosten bereits einer Kürzung durch die Hintertür gleichgekommen.

In einem gemeinsamen Aufruf, der an alle zuständigen Jugend- und Haushaltspolitiker*innen auf Bundesebene gegangen ist, wenden sich über 70 betroffene Träger an die verantwortlichen Abgeordneten. Sie machen in ihrem Aufruf auf die bedrohliche Lage der Träger aufmerksam und verbinden dies mit der dringenden Bitte, sich in den kommenden Haushaltsverhandlungen für einen starken KJP und damit für eine starke Infrastruktur der Kinder- und Jugendhilfe und Kinder- und Jugendarbeit einzusetzen.

Weiterführende Links:
Deutscher Bundesjugendring
BDKJ
Internationaler Bund

Neben den Kürzungen im KJP, die die Jugendverbandsarbeit betreffen, plant das Familienministeriun weitere Kürzungen für Kinder und Jugendliche. Infos dazu gibt es u.a. hier:
Portal der Kinder- und Jugendhilfe
BAK-FSJ
Deutscher Volkshochschulverband

Weitere Kürzungsvorhaben anderer Ministerien

Auch in anderen Bundesministerien soll es Kürzungen für Kinder und Jugendliche geben. Das Innenministerium plant u.a. eine Kürzung von 20 Mio. Euro für die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), das Arbeitsministerium will Mittel (900 Mio. Euro !!!) für junge Arbeitssuchende sparen.




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